Was ist Entnässung?
Entnetzung ist ein Phänomen, bei dem geschmolzene Lotpaste eine Oberfläche zunächst bedeckt, sich dann aber zurückbildet, so dass unregelmäßig geformte Lotkügelchen entstehen, die von Bereichen mit einem dünnen Lotfilm getrennt sind. Dieses Phänomen wird als unerwünscht angesehen, da es zu Problemen mit der Qualität des Lots und der Zuverlässigkeit der Lötstellen führen kann.
Mehrere Faktoren können zum Entnässen beitragen. Dazu gehören die Verschmutzung der Grundmetallisierung, die Ablösung der Grundmetallisierung und ungeeignete Lötparameter wie die Temperatur. Darüber hinaus können auch Veränderungen an der Oberfläche des Stifts, wie z. B. das Biegen, die Benetzungseigenschaften beeinträchtigen und zur Entnetzung beitragen.
Entnetzung kann in verschiedenen Szenarien auftreten, z. B. an den Kontaktflächen von Bauteilen nach einem Benetzungstest, an den Stiften von Bauteilen für die Durchsteckmontage oder an der oberen Kontaktfläche eines Keramik-Multi-Chips (CMC) nach dem Wellenlöten. In allen Fällen deutet das Vorhandensein von Entnetzung auf eine schwache oder fehlende Verbindung an der Schnittstelle hin, was die Integrität der Lötstelle gefährdet.
Um Entfeuchtungsprobleme zu erkennen und zu beheben, sind gründliche Analysen und Untersuchungen erforderlich. Dabei können Techniken wie Oberflächen- und Querschnittsbeobachtung mit Licht- und Rasterelektronenmikroskopen, energiedispersive Röntgenanalyse (EDX), Röntgenbeobachtung und Fourier-Transform-Infrarotanalyse (FT-IR) eingesetzt werden.